Augsburg
Das schwäbische Augsburg, im Südwesten Bayerns gelegen, mit dem Pinienzapfen im Stadt-wappen - kein Wunder begegnet man ihm auf Schritt und Tritt ...
15 v. Chr. als römische Provinzhauptstadt "Augusta vindelicorum" gegründet, der Name Augsburg erinnert daran. Damit ist Augsburg eine der ältesten Städte Deutschlands und hat als einzige Stadt einen eigenen gesetzlichen Feiertag: das Hohe Friedensfest wird alljährlich am 8. August gefeiert.
Fuggerei
die älteste Sozialsiedlung der Welt, bestehend aus 67 Reihenhäusern mit 140 Wohnungen, gestiftet 1521 von Jacob Fugger. Heute wohnen hier bedürftige katholische Augsburger Bürger.
Orte der Versammlung
- Der Hohe Dom Mariä Heimsuchung ist die Kathedrale des Bistums Augsburg mit Ursprung bereits im 8. Jahrhundert. Beeindruckend sind sie romanischen Glasfenster im Langhaus mit diversen Propheten-Darstellungen. In der mittelalterlichen Krypta (1979-81 rekonstruiert) befindet sich ein wunderschönes altes Gnadenbild Mariens, eine Statue mit einer Ausstrahlung, die einen ganz besonders berührt. - Leider darf im Dom nicht fotografiert werden, sodass nur einige wenige Außenaufnahmen entstanden sind. - Das prachtvolle Südportal zeigt Maria, umgeben von den Aposteln.
- Pfarrkirche St. Ulrich und Afra und seit 1937 Päpstliche Basilika.
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- St. Anna - heute eine evangelisch-lutherische Kirche, war ursprünglich eine Karmelitenklosterkirche, im 14. Jahrhundert erbaut. 1531 gründete man in den bereits aufgelassenen Räumen des 3 Jahre später dann aufgegebenen Klosters das protestantische Gymnasium St. Anna. Doch gibt es in dieser Kirche nach wie vor einen katholischen Ort: das Fuggergrab und die Fuggerkapelle, 1509 von Jakob Fugger gestiftet in der damals noch katholischen Kirche. Die Stiftung besteht bis heute. - Hochinteressant und wunderschön, die 1420 errichtete Goldschmiedekapelle mit gotischen Deckenfresken und Wand-malereien um 1500. - Ab 1496 diente die Kapelle als Grablege für die Augsburger Goldschmiedezunft.
- St. Peterskirche am Perlach (Patronate St. Peter und St. Felicitas) - um 1060 als Stiftskirche gegründet. Nach einem Einsturz 1182 wird das heutige Kirchengebäude errichtet. Der Perlachturm, 989 als Wachturm gebaut, wurde erst später zum Glockenturm für St. Peter. Er misst eine Höhe von 70 Metern, und ist zusammen mit dem Rathaus das Wahrzeichen von Augsburg.
- Heilig-Kreuz - unter diesem Namen gibt es sowohl eine katholische, wie auch eine evangelische Kirche, die direkt nebeneinander stehen. - Interessant ist die katholische Heilig-Kreuz-Kirche, die 1492 bis 1508 als Klosterkirche eines Augustiner Chorherrenstifts erbaut wurde, heute vor allem durch das Gemälde "Mariä Himmelfaht" von Peter Paul Rubens, das im Seitenschiff hängt, und als Vorlage diente für das Altarbild der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Prien.
- Große Synagoge - ein imposantes Jugendstil-Ensemble mit Vorhof und Brunnen, 1914-17 erbaut von den Architekten Landauer und Lömpel. Den in der Nähe stehenden Hitler-Gebäuden verdanken wir, dass es in der Reichspogromnacht nicht zerbombt wurde, wie so vieles in dieser wunderschönen Stadt. Der Pinienzapfen über dem Eingang in den Vorhof zeigt, dass zur Zeit der Erbauung die jüdischen Menschen sich als richtige Augsburger sahen, denn sie schmückten ihre neue Große Synagoge mit dem Wappen-zeichen ihrer Stadt. - Da Fotografieren leider strengstens verboten ist, konnte ich keine Innenaufnahmen weder vom Vorhof noch vom Bethaus machen. - Der Innenraum ist weiträumig mit einer auf drei Seiten umlaufenden Frauenempore. Die Kuppel in schwarz/gold mit fast orientalisch anmutenden Ornamenten, gleich einem Sternenhimmel, die Weissagung an Abraham und seine Nachkommen symbolisierend, dass sein Geschlecht sich mehren möge wie die Sterne am Himmel (vgl. Gen 22,16-17). Wie eine szenische Kulisse führt eine Treppe beidseitig hinauf zum Thoraschrein, dem Aron haKodesch, dem heiligen Schrank; darüber spannt sich ein hoher Bogen mit 5 Medaillons, den Symbolen für die jüdischen Hoch-feste Pessach, Sukkot, Jom Kippur, Rosch HaSchana und Schawuot. Ein wenig erinnert mich der Aufbau des "Altarraums" mit Bima (Lesepult) und Predigtkanzel an den der Karlsruher Lutherkirche. Früher komplettierte eine Orgel unter besagtem Ostbogen die Ostseite der Synagoge; heute steht hier eine große Menorah, der siebenarmige Leuchter, der schon im Tempel von Jerusalem stand. Je eine steinerne Menorah schließt die Brüstung der Frauenempore auf beiden Seiten ab. Auch an der Brüstung der Frauenempore sind Medaillons zu finden; 12 an der Zahl - für die 12 Stämme Israels. Leider ist mein Hebräisch nicht ausreichend, um die hebräischen Schmuckschriften an Kuppel und im "Altarraum" zu entziffern. - Gerne möchte ich wiederkommen, einmal einen Gottesdienst erleben in diesem ehrwürdigen Haus ... - Gleichzeitig ist diese Synagoge ein Kulturmuseum mit einer ansprechenden Dauerausstellung über jüdische Geschichte, Tradition und Praxis.
- Synagoge Kriegshaber - erstmals erwähnt 1675 - war sie fast 300 Jahre lang Zentrum der jüdischen Gemeinde in Kriegshaber, heute ein Stadtteil von Augsburg. 2011-14 saniert, ist die alte Synagoge heute Teil des Kulturmuseums Augsburg-Schwaben. Auch hier ist fotografieren absolut verboten. Wenige Bilder gibt es auf Wikipedia zu sehen. Nur mit viel Fantasie kann ich mir vorstellen, wie hier, in dem heute profanierten Bethaus, einst Menschen sich trafen, um zu beten, den Ewigen zu lobpreisen und Kidusch zu halten ... - Vor meinem geistigen Auge sehe ich die Kinder des Rabbiners über die Straße springen in dem einstmals jüdischen Wohnviertel ...